EM-Finale – 10. Juli

Congratulação Seleção!

Bei dieser Europameisterschaft erlebten Teams und Zuschauer die geballte Ladung an Überraschungen. Fußballzwerge kickten sich in und durch die K.o.-Runden, Favoriten wurden enthront und die Seleção kam als Gruppendritter per Unentschieden ins Finale.

Portugal – Frankreich. Wer wie ich der festen Überzeugung war, dass „Les Bleus“ im eigenen Land Europameister werden, wurde gestern Abend eines besseren belehrt.

Die Seleção hatte es, Dank der neuen Regelung, überraschenderweise bis ins Finale geschafft. Dies gelang ihnen zuletzt 2004, wo sie als EM-Gastgeber jedoch im Endspiel den Griechen unterlagen.

Die Chance auf eine Wiedergutmachung zum Greifen nah, legte die Santos-Elf beherzt los. Nach zehn Minuten ein Moment des Schreckens. Frankreichs Payet rauchte Ronaldo um. Sein Willen und die Behandlung der Medi-Crew nützten nichts. Das Spiel war für CR7 bereits nach 25 Minuten vorbei. Für ihn kam Quaresma und der 22-jährige Nani übernahm die Kapitänsbinde.

Lange Zeit waren „Les Bleus“ die tonangebende Mannschaft. Das Tempo hoch, das Spielfeld auf die Hälfte der Iberer beschränkt. Letztere erholten sich jedoch von dem Schock, plötzlich ohne Ronaldo auf dem Feld zu stehen.

Eingemottet

Während Portugals Keeper Rui Patricio gut zu tun hatte, kam sein französischer Kollege über lange Strecken nur gegen eine Offensive aus Motten zum Einsatz.

Da in der Nacht zuvor im ‚Stade de France‘ die Beleuchtung eingeschaltet blieb, flatterten die Viecher scharenweise im Stadion umher.

Tempo aber keine Tore

In der zweiten Hälfte kam Coman für Payet, um die Offensive zu verschärfen. Er machte ordentlich Druck, doch auch mit ihm fand der Ball nicht ins Tor, welches durch Rui Patricio bestens verteidigt wurde.

Erst in den letzten 15 Minuten machten beide Teams richtig auf, so dass auch Lloris mal seinen Kasten bewachen musste.

Die Sache hat ein Nachspiel

Die von dem Unparteiischen überraschend kurz bemessene Zeit von zwei Minuten führte natürlich auch keine Entscheidung herbei. So mussten die beiden recht erschöpften Teams in die Verlängerung.

Die erhaltenen Kräfte waren auf Seiten der Seleção offensichtlich größer. Die Santos-Elf rückte dem französischen Keeper wiederholt auf den Pelz.

Ronaldo bekam final doch noch seinen Auftritt und erschien getapt am Spielfeldrand. Enthusiastisch mutierte er zum Co-Trainer. Oder übernahm er Santos‘ Rolle und degradierte ihn? Es war nicht so ganz nachvollziehbar. Jedenfalls schubste er seinen Coach in dessen Zone „beherzt“ hin und her.

Auf dem Feld dagegen wurde Eder zum Mann der Stunde. In der 104. Minute köpfte er kraftvoll aufs Tor und scheiterte an Lloris. Fünf Minuten später sein zweiter Versuch. Der Ball ging ins linke Eck und Portugal in Führung.

Der Gastgeber spielte von da an in Schockstarre und war nicht mehr in der Lage, den Ausgleich zu erzielen.

Der Pott geht an Portugal

Nach 12 Jahren bekamen sie unverhofft erneut die Chance auf den EM-Titel. Dieses mal nahmen sie ihn erstmals für sich in Anspruch und mit nach Hause.

Die Deschamps-Elf stand regunglos auf dem Rasen verteilt. Leere Blicke, Tränen und Fassungslosigkeit.
Ein Tränemeer auf den überwiegend blauen Rängen. So hatten sie nicht gewettet. Der Gastgeber war von Beginn an Favorit, spielstark und auf Sieg gepolt.

Nun ereilte die „Equipe Tricolore“ die selbe Schmach, die Portugal 2004 zuteil wurde.
Des einen Freud, des anderen Leid.

Die Europameisterschaft ist vorbei. Die Franzosen hatten ihre Chance. „Die Mannschaft“ auch.
Und die Seleção hat den Pott.

Au revoir!

PS: Warum hat mich keiner von der Schnapsidee abgehalten, alle Spiele schriftlich festzuhalten? Bin ich froh, dass die EM vorbei ist. 😉

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